Meudalismus
Modelle

Wenn das Geld fließt wie der Nil in der Wüste

Teil 2: Die Lösung

(2002)

von
Harald Wozniewski

Die Schranken des Eigentums werden durch die Gesetze bestimmt
(Art. 14 Absatz 1 Satz 2 Grundgesetz)

Was tut man, wenn man mit dem Nil die Wüste bewässern will? Und was muss man tun, wenn sich der Reichtum von wenigen zum Nachteil der Mehrheit der Menschen in Deutschland auswirkt? Man baut einen Staudamm bzw. man setzt Schranken!

Da wir bis hierhin lediglich das Geld als Einkommen betrachtet haben, stellt sich zunächst die Frage, ob eine Beschränkung des Einkommens stattfinden soll oder - als neuen Gesichtspunkt - ob eine Beschränkung des gewinnbringenden Vermögens erfolgen soll. Die Antwort findet sich in der schon genannten Studie “Moderner Feudalismus in Deutschland (Meudalismus)” in http://www.dr-wo.de/schriften/feudalismus/. Danach ist es erforderlich, das inländische gewinnbringende Vermögen von natürlichen Personen zu beschränken. Die Folge davon ist, dass sich dieses Vermögen wieder mehr unter der Bevölkerung verteilt. Daraus wiederum folgt eine bessere Verteilung der Einkommen aus diesem Vermögen. Die Veränderung in der Geldverteilung wird an folgenden Diagrammen deutlich:

Diagramm 3.1

Dieser Berechnung liegt folgende Begrenzung zu Grunde: Vermögen, das ein Einkommen von 2 und mehr gewährt, wird zu 10% pro Periode am Markt veräußert. Alle Marktteilnehmer mit Einkommen unter 2 erwerben diese Vermögen im dem Verhältnis, wie ihre letzten Einkommen waren. Die Marktdynamik, die den Diagrammen 1.1 bis 1.6 zu Grunde liegt (Verteilung nach rechts), ist hier aus Vereinfachungsgründen nicht mitberechnet worden.

Die blaue Linie zeigt die Geldverteilung von Diagramm 1.6. Die farbige Fläche zeigt das Resultat nach einer Periode. Die Markteilnehmer bis Nr. 85 haben mehr Einkommen. Die Teilnehmer 84 und 85 sind dadurch über die Grenze von 2 geraten und werden in der nächsten Periode ebenfalls beschränkt. Nach vier weiteren Perioden sieht das Ergebnis bereits so aus:

Diagramm 3.2

Auch wenn es hier auf diesem Bild nicht erkennbar ist: Das Einkommen von Markteilnehmer 1 hat sich bereits vervierfacht! Konjunkturkrisen und knappe öffentliche Kassen sind bald passé.

Nach 10 Perioden:

Diagramm 3.3

Nach 20 Perioden:

Diagramm 3.4

Nach 30 Perioden:

Diagramm 3.5

Hier fließt der Nil nicht mehr durch eine Wüste, sondern durch eine fruchtbare Landschaft, mit besten Aussichten für die Zukunft.

Zum Schluss noch der Längsschnitt, wie Sie ihn bereits in Diagramm 1.9 gesehen haben:

Diagramm 3.6

Bitte beachten Sie, dass wir hier nur den Geldfluss in der Volkswirtschaft betrachtet haben. Die Brücke zum Vermögen des Einzelnen finden Sie in der Studie “Einsamer Reichtum basiert auf der Verarmung der Bevölkerung”. Sie werden schnell erkennen, dass unter den Bedingungen einer Vermögensbeschränkung und eines “gestauten Nils” die Konjunktur auf Hochtouren läuft und JEDER Vermögen aufbauen kann. Im Zuge des ALLGEMEINEN Vermögensaufbaus würde der Gesetzgeber die Vermögensbegrenzung langsam nach oben setzen. Hebt er diese irgendwann wieder auf, verwandelt der Geldfluss sich wieder in einen Nil in der Wüste.

Noch eine Bemerkung zum Schluss: Wer diese Lösung mit Sozialismus oder Kommunismus gleichsetzt, hat weder die soziale Marktwirtschaft (den rheinischen Kapitalismus nach Ludwig Erhard) noch Sozialismus und Kommunismus verstanden.

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